Rettet das Hallenbad
Neusiedl am See

Wahl 2017

Hallenbad Special Wahl 2017

Große Hallenbad-Umfrage unter Neusiedls Bürgermeister-KandidatInnen

Welche Partei soll man wählen, wenn man die Rettung des Hallenbades unterstützen will? Kurz vor der Wahl hat die Initiative „rettet das Hallenbad“ alle BürgermeisterkandidatInnen zu einer Stellungnahme zu einem der wichtigsten Wahlthemen gebeten. 5 Fragen wurden gestellt, die Parteien durften antworten.

Das Thema „Hallenbad“ ist eines der Top-Wahlthemen von Neusiedl/See mit immensem Interesse: Bereits seit Jahren ist der Fortbestand des einzigen Hallenbades der Region (Einzugsgebiet: rund 100.000 Personen) offen. Mehrfach wurde eine mögliche Schließung angesprochen, nachdem es zu keiner Lösung kam.

Wir als Initiative „rettet das Hallenbad haben uns in den vergangenen Jahren mehrfach für den Erhalt eingesetzt, es gab zwei Demonstrationen mit jeweils mehr als 300 Teilnehmern, eine Unterschriftenliste mit rund 8.000 Unterstützern, zahlreiche Gespräche mit politischen Vertretern und unzählige Interaktion auf der Facebook-Fanpage. Obwohl sich alle Neusiedler Parteien mehrfach für einen Erhalt ausgesprochen haben, gibt es bis jetzt keine Lösung, und so wurde das Hallenbad Thema der Gemeinderatswahlen 2017.

Doch wen soll man wählen, wenn einem die Rettung des Hallenbades am Herzen liegt? Wir haben allen kandidierenden BürgermeisterkandidatInnen fünf Fragen zum Thema gestellt. Positiv festzuhalten ist, dass ALLE für den Erhalt des Hallenbades sind - was eine ausgesprochen gute Basis für das Vorantreiben des Projekts nach der Wahl darstellt, egal wer Bürgermeister wird. Die KandidatInnen haben sich durchaus Gedanken zum Thema gemacht - lest am besten selbst.

 

Alle Antworten werden im Originalwortlaut wiedergegeben.
Keine Antwort haben wir leider von der FPÖ Neusiedl erhalten.

Übersicht

1. Warum finden Sie das Hallenbad für die Stadt und Region Neusiedl am See wichtig?
2. Was liegt Ihnen persönlich am Hallenbad?

3. Welche Pläne haben Sie im Projekt „Hallenbad“?
4. Haben Sie Alternativen?

5. Was werden Ihre ersten Schritte nach der Wahl sein, um das Bad zu retten?

 

 

1. Warum finden Sie das Hallenbad für die Stadt und Region Neusiedl am See wichtig?

Thomas Halbritter (ÖVP): Das Hallenbad ist für Jung und Alt die wichtigste Sport- und Freizeitanlage in der Region. Tausende Kinder lernen dort schwimmen und verbringen dort ihre Freizeit – und das seit vierzig Jahren. Als Trainings- und Wettkampfstätte ist das Hallenbad für viele Vereine unverzichtbar und auch die Schulen brauchen das Hallenbad für den Turnunterricht. 100.000 Besucher (davon ein Drittel Kinder) pro Jahr beweisen die ungebrochene Attraktivität - auch für den Tourismus rund um den Neusiedler See.

Elisabeth Böhm (SPÖ): Schwimmen ist eine wichtige Komponente des Breiten- und des Leistungssports. Die nächsten Hallenbäder, die für unsere Region in Frage kommen, sind Eisenstadt und Schwechat und daher zur regelmäßigen Ausübung des Schwimmsports zu weit entfernt. Auch für den Tourismus unserer Region ist das Hallenbad sehr wichtig. Bei Schlechtwetter bietet es sowohl Einheimischen als auch Gästen eine gute Alternative zu sportlicher Betätigungen im Freien. Aber auch bei Schönwetter punktet das Hallenbad Neusiedl am See mit einer wunderschönen Liegewiese mit Blick auf den See.
Für die Schulen der Region ist die Bedeutung des Hallenbades unbestritten, da die Kinder durch das gesamte Schuljahr hindurch die Möglichkeit haben, Schwimmen zu lernen und Schwimmabzeichen zu erwerben.
Nicht nur für Sportlerinnen und Sportler, sondern auch für Menschen, die Schwimmen als Teil ihrer Reha-Therapie brauchen, bietet das Hallenbad ideale Voraussetzungen. Außerdem gehen viele ältere Personen gerne schwimmen, um fit und gesund zu bleiben.
Somit bringt das Hallenbad insgesamt sehr viel Positives für Neusiedl am See, aber auch für die ganze Region!

Alexandra Fischbach (Grüne): Für unsere Stadt und die Region ist das Hallenbad ein wichtiges Freizeitangebot für die Bevölkerung und den Tourismus. Darüber hinaus ist es aber auch eine wichtige Einrichtung für Schulen und Vereine. Damit leisten Hallenbäder ohne Zweifel einen enormen Beitrag für die Gesundheit, den Breiten- und Spitzensport und sie bieten Bewegungsmöglichkeiten für alle Teile der Bevölkerung. Viele Kinder aus dem Bezirk und sogar darüber hinaus haben - so wie ich auch - in unserem Hallenbad das Schwimmen gelernt.

Diese Bedeutung gilt aber nicht nur für das Hallenbad in Neusiedl, sondern auch für die anderen beiden Hallenbäder im Burgenland. Sie alle sind für Privatpersonen wie auch für Vereine und Bildungseinrichtungen ein wichtiger Bestandteil der Bewegungsförderung, der sportlichen Betätigung und der Freizeitgestaltung. Die finanzielle Last der Erhaltung und Führung der Hallenbäder darf daher nicht drei Gemeinden alleine zugeschrieben werden.

Thomas Aufmesser (NEOS): Das Neusiedler Hallenbad ist ein kostbares Juwel unserer Stadt. Es bietet Sportmöglichkeiten und Freizeitvergnügen für die Bevölkerung und unsere Gäste, die Familien, Schulen und Vereine. Besonders der Standort ist einzigartig. Ich sehe Neusiedl als Stadt mit viel Potenzial - ein modernes Hallenbad-Sportzentrum wird zum Aufschwung unserer Stadt viel beitragen..

Werner Escher (Liste): Unser Hallenbad ist enorm wichtig für uns ALLE. Sei es die Kinder mit Ihren Familien, für alle Schülerinnen und Schüler in der Region, sowie alle Hobbyschwimmer und auch Touristen.

Die Kinder in der Region sollen weiterhin Ihre Schwimmkurse machen können.

In der heutigen Zeit wo sich unsere Jugend leider Gottes schon weniger bewegt, sollte man Ihnen nicht auch noch diese Möglichkeit nehmen.

 

2. Was liegt Ihnen persönlich am Hallenbad?

Thomas Halbritter (ÖVP): Für mich ist Neusiedl ohne Hallenbad nicht denkbar und ich knüpfe viele private Erinnerungen daran. Alle meine Kinder haben dort schwimmen gelernt und meine Mutter hat im Hallenbad viele Jahre lang Schwimmunterricht gegeben. Persönlich begeistert mich immer wieder die schöne Lage des Hallenbads – am Rande des Schilfgürtels und mit dem wunderbaren Blick über den See auf das Leithagebirge.

Elisabeth Böhm (SPÖ): Mir als Bürgerin und politische Vertreterin unserer Stadt ist es ein Anliegen, die vielfältigen Möglichkeiten, die das Hallenbad allen Neusiedlerinnen und Neusiedlern bietet, zu erhalten. Neben der bereits genannten Bedeutung für Schulen, Tourismus und die Gesundheit möchte ich auch die Wichtigkeit für Vereine hervorheben, für die Schwimmen Teil des Trainings ist.

Alexandra Fischbach (Grüne): siehe Frage 1.

Thomas Aufmesser (NEOS): Schwimmen hält fit, Saunieren ist sehr gesund und das Hallenbad macht Spaß. Meine Familie und ich haben Jahreskarten, schwimmen regelmäßig Längen und hatten dort auch schon lustige Kinder-Geburtstagsfeste. Besonders im Winter und bei Schlechtwetter gibt es kaum andere Indoor-Alternativen in Neusiedl. Politisch möchte ich vor allem "Wahlzuckerl", also schlechte oder halbe Lösungen verhindern - daher bitte keinen Schnellschuss!

Werner Escher (Liste): ich bin selbst Vater von 2 Kindern und diese wollen mit abwechslungsreichen Sportarten beschäftigt werden und dazu gehört auch schwimmen.

 

 

3. Welche Pläne haben Sie im Projekt „Hallenbad“?

Thomas Halbritter (ÖVP): In erster Linie geht es darum, das Hallenbad zu erhalten – ist das gesichert, müssen wir die dringend notwendige Modernisierung angehen. Die Kosten für die Modernisierung und die Kosten für den laufenden Betrieb müssen wir gerecht aufteilen, schließlich liegt der Fortbestand im Interesse der gesamten Region. Besonders wichtig sind mir dabei: volle Transparenz bei den Kosten – und die Einbindung aller Parteien sowie der Schulen und Sportvereine.

Elisabeth Böhm (SPÖ): Diese Antwort ist eindeutig: Sanierung des bestehenden Hallenbades in Kooperation mit Bund, Land, Gemeinden und der Stadt Neusiedl am See. Der Bund hat seine Mitfinanzierung bereits zugesagt, das Land Burgenland ebenfalls. Die Verhandlungen mit den Gemeinden sind auf Augenhöhe zu führen und setzen Kooperationsbereitschaft voraus. Ein ordentliches und auf weitere 20 Jahre ausgerichtetes, finanzierbares Konzept muss Grundlage der Investition sein.

Alexandra Fischbach (Grüne): Wie schon bei Frage 1+2 angemerkt, geht die Bedeutung und Wichtigkeit eines Hallenbades weit über die Grenzen einer Standortgemeinde hinaus. Daher sollten wir versuchen, gemeinsam mit allen anderen Parteien, den betroffenen Gemeinden und den verantwortlichen LandespolitikerInnen eine landesweite Lösung für alle burgenländischen Hallenbäder zu finden.
Sollte dies nicht möglich sein, müssen wir nach der Wahl umgehend wieder Gespräche mit den Umlandgemeinden (auch in Niederösterreich), dem Land und mit den zuständigen Bundesministerien aufnehmen, um auszuloten, ob eine gemeinsame Lösung zur Sanierung und Finanzierung des laufenden Betriebes unseres Hallenbades möglich ist. Vor allem angesichts der finanziellen Situation der Gemeinde und den dringend notwendigen Investitionen in unserer Stadt ist ein weiteres Hinauszögern einer Entscheidung verantwortungslos.

Jedenfalls ist noch mal klar darzulegen, dass es das Hallenbad nur weiter geben kann, wenn sich ALLE Nutznießer an der Finanzierung beteiligen. Dass die Gemeinde sich das Hallenbad nicht alleine leisten kann, wurde mittlerweile nicht nur von der externen Beraterfirma und der Gemeindeaufsicht aufgezeigt, sondern auch vom Landes-Rechnunghof.

Nachdem sich die Stadtgemeinde Neusiedl alleine kein Hallenbad leisten kann und wenn es keine Lösung für eine gemeinsame Sanierung und Finanzierung gibt, könnte man als Alternative darüber nachdenken, ein Hallenbad an einem anderen Standort zu errichtet, sofern dafür eine Finanzierung möglich ist.

Thomas Aufmesser (NEOS): NEOS Burgenland hat schon vor Jahren den "Rettungsring für Burgenlands Hallenbäder" gefordert. (Link zur Petition) Wir wollen möglichst eine Lösung für alle 3 desolaten Hallenbäder im Burgenland.

Ich untersuche derzeit, ob und wie die Krankenversicherungen als große Nutznießer einer gesunden Bevölkerung, mitfinanzieren können.

Der Zustand in Neusiedl wird im Rechnungshofbericht auf S.172 mit 84% Abnutzung bewertet (Bild anbei). Eine Sanierung ist dringend notwendig und auch sinnvoll. Ich habe im Bereich Haustechnik-Energieoptimierung gearbeitet und weiß, dass allein die Energieeinsparungen mit moderner Technik und Isolation einen Großteil der Investitionskosten amortisieren. Dazu kommen Mehreinnahmen durch mehr zufriedene Besucher. Die jüngste Erhöhung der Eintrittspreise um ~30% passt nicht zum derzeitigen Angebot und schreckt - neben dem aktuellen Gesamteindruck - Gäste ab.

Weiters eine Erweiterung um zeitgemäße Erlebnis- und Sportangebote wie z.B. Kletterwand, Billiard, Tauchbecken & Events zwecks Attraktivierung und Multi-Funktion.

Werner Escher (Liste): Das Projekt Hallenbad ist leider sehr komplex. Jede Partei hat dies in Ihrem Programm, jedoch wurde leider die letzten Jahr nichts gemacht. Ich sehe das Hallenbad leider immer mehr zum Politikum werden und das darf es aber nicht.

Fakt ist, das in der Gemeindekasse kein Geld für eine etwaige Sanierung geschweige den eventuellen Neubau gäbe. Deshalb muss hierfür ein Masterplan erstellt werden wo alle Parteien an einem Strang ziehen sollten, denn schließlich geht es hier um die Menschen und nicht um eine Partei.
 

 

 

4. Haben Sie Alternativen?

Thomas Halbritter (ÖVP): Ich werde für den Erhalt des Hallenbads bis zuletzt kämpfen. Ich bin sehr zuversichtlich: wenn alle Parteien, die Vereine und Schulen, die Ministerien, die Landesregierung, der Tourismus und die Umlandgemeinden zusammenarbeiten, werden wir unser Hallenbad retten. Alle im Neusiedler Gemeinderat vertretenen Parteien haben versprochen, sich für den Erhalt des Hallenbades einzusetzen und dieses Versprechen muss auch nach der Wahl gelten!

Elisabeth Böhm (SPÖ): Zum Weiterbestand des Hallenbades gibt es keine Alternative!

Alexandra Fischbach (Grüne): Siehe Frage 3.

Thomas Aufmesser (NEOS): Wir NEOS prüfen neben Sanierung natürlich auch die Variante "Neubau am selben Ort". Das private Hallenbadprojekt in Bruck bei Zell am See zeigt das große Interesse an Sportstätten für Triathlon & Co.sowie die Finanzierbarkeit.
Ein olympisches 50m Becken und High-End-Sportzentrum, das "alle Stückerl spielt", spricht bestehende und neue Zielgruppen an. Neusiedl wäre ja perfekt für Iron Man und andere Sport-Highlights sowie als Trainingszentrum im Drei-Ländereck Ö-HU-SK.

Werner Escher (Liste): über eine Alternative habe ich mir im Moment noch keine Gedanken gemacht, da man erst alle Möglichkeiten für die Rettung des Hallenbades ausschöpfen muss.

 

5. Was werden Ihre ersten Schritte nach der Wahl sein, um das Bad zu retten?

Thomas Halbritter (ÖVP): Ich trete am 1. Oktober an, um einen neuen Weg einzuschlagen – und sage: Neustart für’s Hallenbad. Setzen wir uns gemeinsam an einen Tisch – zusammen mit allen Parteien, Schulen, Sportvereinen und der Initiative „Rettet das Hallenbad“ und reden wir die Probleme offen an und setzen wir dann gemeinsam um, was notwendig ist.

Elisabeth Böhm (SPÖ):

  • Vorlage eines tragfähigen Konzeptes
  • Verhandlungen mit den Partnern, die für eine Finanzierung in Frage kommen
  • Einbindung der Bevölkerung in die Planung und Umsetzung
  • Vertragsabschluss
  • Umsetzung

Alexandra Fischbach (Grüne): Siehe Frage 3.

Thomas Aufmesser (NEOS): Mit Einblick und Mitbestimmung als Gemeinderat werde ich alle Varianten und Finanzierungsmöglichkeiten prüfen und die beste Lösung fordern.

Werner Escher (Liste): Wenn wir es schaffen, in den Gemeinderat zu kommen, wollen wir mit ALLEN Parteien einen Plan zur Rettung des Hallenbades arbeiten und dafür Sorge tragen, dass es auch realisiert wird und nicht bei den nächsten Wahlen wieder als Wahlkampfthema genutzt werden. kann. Wir werden auch jeden Plan mitgehen egal mit welcher Partei, wenn dieser umsetzbar ist.

 

Das Team der Initiative dankt für die Antworten und hofft auf eine baldige, positive Hallenbad-Lösung nach der Wahl!

 

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